Pressemitteilung
Fulda, 20.09.2023
Reformempfehlungen für den Rettungsdienst erarbeitet
Die sogenannte „Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ hat Empfehlungen für die Reform des Rettungsdienstes in Deutschland vorgelegt. Die Experten fordern einheitliche Vorgaben zu Organisation, Leistungsumfang, Qualität und Bezahlung des Rettungsdienstes.
„Erreicht werden soll eine transparente, qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte patientenzentrierte präklinische Notfallversorgung nach bundesweit vergleichbaren Vorgaben“, heißt es dazu in der Stellungnahme. „Das dient zugleich dem Ziel von Qualität und Wirtschaftlichkeit.“
Zu den zentralen Punkten der Kommission gehört die Forderung, den Rettungsdienst in einer eigenständigen Norm im Sozialgesetzbuch V (SGB V) zu regeln. Berücksichtigt werden sollen dabei unter anderem die Leistung der Leitstelle, die Notfallversorgung vor Ort und der Notfalltransport.
Auch die Anforderungen an Struktur-, Prozess- und – soweit möglich – Ergebnisqualität sowie die Qualifikation des eingesetzten Personals in Leitstellen und der Notfallrettung sollen länderübergreifend vereinheitlicht werden. Es wird dazu geraten, ein Notfallversorgungsregister zu schaffen. In diesem sollen die Kerndaten zu KV-Notdienst, Rettungsdienst, Notaufnahmen und Notfallzentren hinterlegt sein.
Unter dem Aspekt Digitalisierung wünschen sich die Kommissionsmitglieder eine bessere Patientensteuerung, zum Beispiel in Form eines digitalen Echtzeit-Registers mit vorhandenen Ressourcen. Die Bundesländer sollen die Koordinierung des Rettungsdienstes straffen und möglichst eine Leitstelle pro ca. 1 Mio. Einwohner installieren.
Um dem Personalmanagement zu begegnen, sollen die Befugnisse von Notfallsanitäterinnen und -sanitätern ausgeweitet werden (Medikamentengabe, invasive Maßnahmen). Besonders qualifizierte Notfallsanitäterinnen und -sanitäter sollen mit eigener fachgebundener Heilkundebefugnis den heutigen Notarztdienst ersetzen. Notärztinnen und Notärzte würden dann nur noch in besonders komplexen Fällen eingesetzt werden. Für eine hochwertige Notfallversorgung auch in ländlichen Regionen soll der Luftrettungsdienst, insbesondere durch Ausbau von Landemöglichkeiten und Nachtbetrieb, erweitert werden.
„Es ist unzweifelhaft, dass der Rettungsdienst in Deutschland dringend einer Reform bedarf“, sagt Manfred Hommel, Messe-Chef der RETTmobil. „Die Empfehlungen der Regierungskommission gehen in die richtige Richtung. Auf der RETTmobil in Fulda ist Jahr für Jahr hautnah mitzuerleben, welche technischen und organisatorischen Möglichkeiten dem Rettungsdienst zur Verfügung stehen – sowohl im Rahmen der Fachmesse als auch des Fachprogramms.“
Foto: Camilo Jimenez/unsplash.com
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