Pressemitteilung
Fulda, 10.05.2023
RETTmobil startet mit vollem Haus
In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste wurde am Mittwoch (10.05.2023) die 21. RETTmobil in Fulda eröffnet. Mehrere tausend Besucherinnen und Besucher nutzten den ersten Tag, um sich über die wichtigsten Neuerungen der Rettungsdienstbranche zu informieren. Der Start stimmt die Veranstalter optimistisch, dass Messe und Kongress auch in diesem Jahr wieder ein Erfolg werden.
Los ging es mit zwei kleinen Programmänderungen: Boris Rhein, Ministerpräsident Hessens und diesjähriger Schirmherr der RETTmobil, war zum Flüchtlingsgipfel nach Berlin gerufen worden. Er wurde während der Eröffnungsfeier von Stefan Sauer, Staatssekretär des Inneren und Sport, vertreten. Zudem musste Karl-Heinz Banse, Präsident der Deutschen Feuerwehr-Verbandes (DFV), aus gesundheitlichen Gründen passen. Statt seiner war sein Stellvertreter Hermann Schreck zur RETTmobil gekommen.
Messe-Chef Manfred Hommel freute sich trotz dieser personellen Änderungen, so viele Gäste wie nie zuvor zur RETTmobil-Eröffnung begrüßen zu können. Im neu gestalteten Messerestaurant erläuterte er, dass die Geländeerweiterung um 4.000 Quadratmeter erforderlich gewesen sei, „um atmen zu können“. Sein Dank hierfür galt der Stadt, die dieser temporäreren Lösung zugestimmt hatte. Rund 470 Aussteller aus über 20 Ländern hätten die Maßnahme erforderlich gemacht. „Doch das sind nur nackte Zahlen“, so Hommel. „Entscheidend ist die Qualität, und die muss stimmen.“
Staatssekretär Sauer hatte daran keinen Zweifel. Er befasste sich am Mittwoch in Fulda intensiv mit der praktischen Seite von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Sauer nahm die Gelegenheit anlässlich der Eröffnung wahr, den über 80.000 Ehrenamtlichen in Hessen zu danken, die den Katastrophenschutz maßgeblich sicherstellen. „Diese Leistung wird in unserer Gesellschaft zu selten honoriert“, räumte Stefan Sauer ein. Dabei sei die freiwillige, unentgeltliche Arbeit in den Hilfsorganisationen „ein Stabilitätsanker, um außergewöhnliche Lagen wie eine Pandemie und Naturkatastrophen bewältigen zu können“.
Professor Dr. Peter Sefrin, langjähriger wissenschaftlicher Leiter der RETTmobil, mahnte ebenfalls eine oftmals nicht vorhandene Wertschätzung der Arbeit von Einsatzkräften an. Seiner Beobachtung nach hat sich nicht nur die Zielgruppe der Hilfsbedürftigen geändert. Auch die Erwartungen gerade an den Rettungsdienst habe sich hin zu einer „Vollversicherungsmentalität“ gewandelt. Dabei werde die geleistete Hilfe nicht mehr akzeptiert und Rettungskräfte attackiert. „Der Bevölkerung muss bewusst sein, dass wir trotz aller Anstrengungen es nicht sicherstellen können, für jeden nach zwei Minuten präsent zu sein“, forderte Professor Dr. Sefrin. „Wir können uns nicht weiter steigern. Die mangelnde Selbsthilfefähigkeit ist daher ein Problem, das aber nicht gesehen wird“, beklagte der Mediziner. Der RETTmobil-Kongress greife deshalb auch dieses Thema auf.
DFV-Vizepräsident Hermann Schreck betonte, dass die RETTmobil keineswegs nur fürs Tagesgeschäft wichtig sei. „Die Großschadenslagen treten in immer kürzeren Abständen auf. Sie bedeuten neue Herausforderungen. Wir alle müssen uns daher weiterentwickeln“, so Schreck. Eine Grundvoraussetzung hierfür sei es, das Interesse zu wecken. „Und das schafft die RETTmobil in einzigartiger Weise“, beglückwünschte Hermann Schreck die Veranstalter.
Auch der DFV-Vizepräsident erinnerte genau wie Professor Dr. Sefrin an die physische und psychische Gesundheit der Rettungskräfte. Das zeitgleich mit der RETTmobil in Fulda stattfindende Symposium „Hilfe für Helfer“ würde dieses Thema beleuchten und unterstreichen, wie wichtig Lösungen auf diesem Gebiet seien. Die RETTmobil INTERNATIONAL GmbH unterstützt die Arbeit der Stiftung „Hilfe für Helfer“ seit Jahren. Zum Abschluss der Eröffnungsfeier überreichte Messe-Chef Manfred Hommel stellvertretend für die Stiftung an Hermann Schreck einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro.
Veranstalter
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