Pressemitteilung
Fulda, 18.03.2021
Corona wirbelt Einsatzbilanz der Luftrettung durcheinander
Das vergangene Jahr war auch für die Organisationen, die die Luftrettung in Deutschland sicherstellen, außergewöhnlich. Zum einen gab es Abweichungen beim Einsatzaufkommen gegenüber den Vorjahren. Zum anderen machte sich Corona auch bei den Einsatzanlässen deutliche bemerkbar.
Die 35 Stationen der DRF-Gruppe in Deutschland, Österreich und Liechtenstein sowie der Ambulanzflugbetrieb liegen mit ihren insgesamt 39.971 Einsätzen bei 98 Prozent des Vorjahresniveaus. Wie in den vergangenen Jahren gehörten auch 2020 Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie Unfälle zu den häufigsten Alarmierungsgründen der DRF-Luftretter. Doch auch Abweichungen gab es. Im April 2020, während des ersten Lockdowns, wurden die Luftretter der DRF nur etwa halb so oft zu Verkehrsunfällen gerufen wie im Durchschnitt im April 2018 und 2019. Dafür allerdings häufiger zu Radunfällen: Hier gab es ein Plus von 75 Prozent. Deutlich häufiger kamen auch die Rettungswinden zum Einsatz: Insgesamt 457-mal führten die Crews der acht DRF-Stationen, die über eine Winde verfügen, die anspruchsvollen Einsätze durch (2019: 404 Einsätze).
Im 50. Jahr ihres Bestehens wurden die Rettungskräfte der ADAC Luftrettung zu 51.749 Einsätzen alarmiert. Mit 141 Notfällen pro Tag bewegt sich das Einsatzgeschehen damit auf höchstem Niveau. Zwar gingen die Alarmierungen wegen des Corona-bedingten Rückgangs der Mobilität insgesamt um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Crews waren im Jubiläumsjahr aber dennoch so gefordert wie noch nie. Das Corona-Virus sorgt wegen der strengen Sicherheits- und Hygienekonzepte sowie der ständigen Infektionsgefahr für eine deutlich stärkere Einsatzbelastung. Insgesamt übernahmen die Crews der 37 Stationen der ADAC Luftrettung rund 800 Corona-Einsätze, darunter rund 100 Verlegungstransporte von schwer an Covid-19 Erkrankten. Die meisten davon übernahm „Christoph 112“, der erste bundesweit alarmierbare Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber. Er war im April 2020 zusätzlich vom Land Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen stationiert worden.
Die Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Bundes sind im Jahr 2020 deutschlandweit 14.039-mal zum Einsatz gerufen worden. Bei insgesamt 14.039 Einsätzen im Jahr 2020 transportierten die Zivilschutz-Hubschrauber 4.031 Patienten. Dabei waren die „Retter in Orange“ 4.938 Flugstunden in der Luft. Die meisten Einsätze aller ZSH-Standorte absolvierte im vergangenen Jahr „Christoph 29“ aus Hamburg (1.651), gefolgt von „Christoph 17“ aus Kempten (1.500) und „Christoph 35“ aus Brandenburg (1.309). Die Zahlen sind zwar im Vergleich zu den 14.816 Einsätzen des Vorjahres leicht gesunken, dennoch bleibt das Niveau der Einsätze hoch.
„Die Luftrettung ist mittlerweile seit über 50 Jahren eine tragende Säule im deutschen Rettungswesen. Ohne die schnelle, hochprofessionelle Unterstützung aus der Luft wäre das Rettungssystem in Deutschland heute unvorstellbar“, ist Manfred Hommel, Geschäftsführer der Messe RETTmobil International GmbH, überzeugt. „Für unser dichtes Netz an Luftrettungsstationen beneiden uns sehr viele Länder weltweit. Jahr für Jahr hat das internationale Fachpublikum auf der RETTmobil International die beste Gelegenheit, sich über das deutsche Rettungswesen aus erster Hand zu informieren und dabei automatisch auch die einmalige Vernetzung von Land-, Wasser-, Berg- und Luftrettung kennenzulernen“, so Hommel. „Auch das macht die RETTmobil International so unverwechselbar.“
Foto: Kliniken Köln / J. Badura
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